Kognitive Verhaltenstherapie

Gibt es eine Verhaltensreaktion, die uns selbst stört, situationsunangemessen oder nicht zielführend ist, ist es wichtig den Glaubenssatz oder sogar mehrere Glaubenssätze aufzudecken, die dahinter stecken. Häufig sind uns diese Glaubenssätze nicht bewusst. Die Kognitive Verhaltenstherapie hilft dabei, diese Glaubenssätze aufzudecken und daraus neue zielführende Glaubenssätze zu verankern. Dazu gibt es bei der kognitiven Verhaltenstherapie verschiedene Methoden, die man in den Therapiesitzungen erlernt. Als letzten Schritt müssen die neu erlernten Glaubenssätze im Alltag und in Situationen, bei denen die destruktiven Glaubenssätze aufgetreten sind, eingeübt werden.

Was bedeutet Kognitiv bzw. was sind Kognitionen?

Kognitionen sind Gedanken und bildhafte Vorstellungen. Jedes Ereignis bekommt aufgrund der auftretenden Gedanken und bildhafter Vorstellungen eine Bedeutung. Allerdings geschieht dies häufig unbewusst. Man reagiert so schnell auf ein Ereignis, dass der Eindruck entsteht, das Verhalten folgt unmittelbar auf ein Ereignis. In solchen Fällen treten die Gedanken so schnell auf, dass sie der Betreffende nicht registrieren kann. 

Nicht das Ereignis führt also zu einer bestimmten Verhaltensweise sondern die Gedanken, die aufgrund des Ereignisses auftreten. 


Wenn zu bestimmten Ereignissen immer die gleichen Gedanken auftreten, entwickeln sich stabile Denkgewohnheiten. Haben sich die Gedanken durch ständige Wiederholungen zu stabilen Mustern verfestigt, entwickeln sie eine Eigendynamik, so dass sie sich auch gegen den eigenen Willen aufdrängen und nicht einfach abschalten lassen können. Diese Gedanken nennt man automatisierte Gedanken, es handelt sich um Selbstgespräche und Vorstellungen, die unmittelbar von den Situationsbedingungen ausgelöst werden. Diese lösen Gefühle, körperliche Reaktionen und Verhaltensweisen aus. 


Wir beurteilen und bewerten ständig unsere Erfahrungen, auch wenn wir es nicht bemerken.


Gedanken, Gefühle und das auslösende Ereignis beeinflussen sich gegenseitig. Gefühle und Verhaltensweisen haben oft Auswirkung auf das Ereignis und die Gedanken. Oft entsteht daraus eine Angstspirale. Wenn wir z.B. vor einer bestimmten Situation Angst haben, verhalten wir uns auch ängstlich, sind eventuell blockiert oder erstarrt, was sich wiederum negativ auf das Ereignis auswirkt (z.B. Prüfungsangst, Blackout aufgrund von großer Aufregung etc.).

Was sind Glaubenssätze und wie entstehen diese?

Es handelt sich dabei um Annahmen, die der Mensch seit seiner Kindheit entwickelt hat und die er für absolut wahr hält und somit niemals anzweifelt. Während die automatischen Gedanken auf die jeweilige Situation bezogen sind, treten die Glaubenssätze situationsunabhängig auf und stellen Verallgemeinerungen über sich selbst, andere Personen und die Umwelt dar. 


Glaubenssätze legen fest, was ein Mensch in einer bestimmten Situation denkt, worauf er in ihr achtet, was er vernachlässigt oder gänzlich übersieht.


Erfahrungen, die den Glaubenssätzen widersprechen, werden oft nicht berücksichtigt oder so umgedeutet, dass sie ihnen nicht widersprechen.